Geburtstag: | |
Nation: | Schweiz |
von Anton Krättli
Stand: 01.03.2011
In erstaunlich kurzer Zeit ist es E.Y. Meyer gelungen, sich in der deutschen Gegenwartsliteratur einen Namen zu machen – wozu möglicherweise das kapriziöse „E.Y.“ statt des Vornamens Peter einiges mit beigetragen hat. Was schwerer wiegt: Dieser Name hat stetig an Profil gewonnen durch den Ernst und die Gründlichkeit dessen, was dieser Autor zu sagen und wie er es zu sagen hat. Als die Erzählungen „Ein Reisender in Sachen Umsturz“ erschienen (1972), war die Kritik sofort durch unverkennbare Zeichen von Könnerschaft beeindruckt, allerdings auch durch den „verhäkelten Text“ und die „Orgien im Plusquamperfekt“ irritiert. Einerseits überraschte bei diesem Erstling die Konsequenz, mit der das Thema „gestörte Befindlichkeit“ in eigenständiger Sprache erfahrbar wird. In einer nach allen Seiten sich absichernden Rede, die sich oft im hypotaktischen Gestrüpp zu verlieren droht, ist der Erzähler gleichsam ständig bemüht, Örtlichkeiten und Vorgänge koordinatengenau festzuhalten. Aber alle Umsicht und Geduld, die er aufwendet und die sich in seinen umständlich gegliederten Sätzen widerspiegeln, bewahren ihn nicht vor dem Unheimlichen und Ausweglosen. Andererseits schlagen in diesem ersten Versuch deutlich spürbar Vorbilder durch, bis ins Typografische hinein zum Beispiel Thomas ...