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Nation: | Deutschland |
von Magdalene Heuser und Julia Klūppel
Stand: 01.01.2006
Als Lyrikerin, Erzählerin, Funk- und Kinderbuchautorin, Herausgeberin zahlreicher Anthologien, als Übersetzerin aus dem Französischen und Nachdichterin aus dem Russischen hat Elisabeth Borchers sich einen festen und inzwischen von Kennern anerkannten Platz in der deutschen Literaturgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erschrieben. Dass sie sogar ein Opernlibretto verfasst hat, dürften allerdings nur wenige wissen. Aber nicht nur durch ihre Leistungen als Schriftstellerin, sondern auch als langjährige Lektorin in den Verlagen Luchterhand und Suhrkamp/Insel hat sie die Entwicklung der deutschsprachigen Literatur dieser Jahrzehnte aktiv und kritisch begleitet und gefördert.
Der zuletzt genannte Bereich ihrer Arbeit mit Büchern steht im Mittelpunkt ihrer Rede „Lectori salutem“, die sie 1977 vor der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur gehalten hat: über das Lesen in der frühen Kindheit, den Lektor als Leser und über Anthologien als eine der zentralen Instanzen der Literaturvermittlung. In ihren Ausführungen geht sie auch auf das Problem der Doppelrolle als Lektorin und Lyrikerin ein. Die Frage der Doppelbelastung durch Familie sparte Elisabeth Borchers in der Regel in öffentlichen Verlautbarungen aus.
In zwei größeren Beiträgen hat ...