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Nation: | Deutschland |
von Gregor Laschen
Stand: 01.08.2007
In seiner Petrarca-Rede auf Meister 1976 in Arquá sprach Nicolas Born davon, daß das Gedicht Meisters die Antizipation des Todes denke, eine sich selbst aufgeregt und gelassen zusehende Auslöschung von Bewußtsein betreibe, „ein Spiel auch, mit dem Ende, bitte sehr, zu Lebzeiten.“ Geleistet wird das in einer oft mühelos scheinenden äußersten Anstrengung der Sprache, die zumeist erst da ansetzt, „wo das öffentliche Leben und die öffentliche Sprache bereits aufhören.“
Die Konzentration des poetischen Denkens auf die Unausweichlichkeit des Endes, der eigenen Auslöschung und deren Sinn hat Meister unnachgiebig beschäftigt. Seine Gedichte lesen sich schon früh als Expeditionen in diese Zone, durchaus beeindruckt vom Studium Heideggerscher Texte. „Wenn mich hartnäckig etwas beschäftigt hat und noch immer beschäftigt, so ist es der Gedanke an Sein überhaupt, und überlege ich mir, wie sich mein Denken in der gelebten Zeit gestuft haben könnte, so wäre es zuerst ein Denken gegen, dann eines mit ...