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Nation: | Deutschland |
von Frauke Meyer-Gosau
Wenn es von Erwin Strittmatters Werk heißt, es bezeichne „einen guten Teil der Literaturgeschichte der DDR“ (Jarmatz, 1973), so ist das in vieler Hinsicht zutreffend: Fast jedes seiner größeren Prosawerke – und auf der Prosa lag der Schwerpunkt in Strittmatters literarischer Produktion – hat in der DDR literaturwissenschaftliche und -kritische Debatten ausgelöst, die jeweils einen Wendepunkt in der kulturpolitischen Funktionsbestimmung der Literatur markierten. Zugleich stand Strittmatter aber auch exemplarisch für die Wirkungen, die literarische Texte nicht nur in Fachkreisen, sondern gerade auch beim breiteren Lesepublikum in der DDR auszulösen vermochten, solange noch die erregte, in Tageszeitungen und Zeitschriften über Monate hinweg geführte Literaturdiskussion Kennzeichen der vielbeschworenen „Literaturgesellschaft“ war. Auch den gesellschaftlichen Bedeutungsverlust der Literatur in der DDR schließlich läßt die Entwicklung des Strittmatterschen Werks deutlich werden; die Ursachen sind zu ahnen, folgt man den verschiedenen Stufen, über die sich der Autor endlich auf sein „Ich“ in Vergangenheit und Gegenwart als Thema und Gegenstand des Schreibens zurückzog.
Dabei war die eigene Biographie für Strittmatter stets die Hauptquelle seiner literarischen Arbeit, ist sein zentraler Themenbereich dementsprechend fast durchgängig das „Leben auf ...