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Nation: | Deutschland |
von Dirk Engelhardt
Stand: 15.05.2017
Bevor Eugen Ruge mit dem Roman „In Zeiten des abnehmenden Lichts“, für den er 2011 den Aspekte-Literaturpreis und den Deutschen Buchpreis erhielt, einem größeren Leserkreis bekannt wurde, hat er bereits seit den 1980er Jahren zahlreiche Stücke und Hörspiele verfasst, die ihm in Theaterkreisen einen gewissen Bekanntheitsgrad einbrachten. Die Stücke sind thematisch abwechslungsreich, teils biografisch motiviert, teils von dokumentarischen Elementen durchwoben.
Der Aufführung seines ersten Theaterstückes „Schuld“ (1989) in Leipzig konnte Ruge nicht mehr beiwohnen, weil er kurz zuvor in die Bundesrepublik emigrierte. Das Stück ist eine szenische Um- und Überformung von Dostojewskis „Schuld und Sühne“ für die Bühne. Allerdings wird die Thematik des Sühnens, wie der Titel schon andeutet, ausgespart. Raskolnikow äußert zwar am Ende, dass er sich stellen will, es bleibt aber offen, ob er es wirklich tun wird – im Grunde ist zweifelhaft, ob er zu einer inneren Läuterung wie der Held der Vorlage überhaupt fähig ist.
Szenen der Selbstentfremdung und des Utopieverlusts zeigt Ruges erstes eigenständiges Bühnenwerk „Vom Umtausch ausgeschlossen“ (1990).