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Nation: | Deutschland |
von Manfred Lauffs
Stand: 01.03.2001
Eine schreibende Hausfrau, die zu Beginn der 1970er Jahre eher zufällig von einem großen deutschsprachigen Verlag entdeckt wird, eine Autorin, die weder den Feminismus noch die sogenannte neue Weiblichkeit auf ihre Druckfahnen geschrieben hat, sondern sich dem Horrorgenre widmet – ein solches Phänomen musste auffallen und zum bevorzugten Objekt von Frauenzeitschrift-Reportagen werden. So erfährt man aus „Annabelle“, dass Fanny Morweiser eine Vorliebe „für alles Morbide, für den Duft von Tod, für Verblichenes und Gebrauchtes“ habe und den Pariser Friedhof „Père Lachaise“ schätze, dass ihr Mann als Amtsgerichtsrat „mit beiden Füßen im Leben“ stehe und dass sich hinter der Fassade des bürgerlichen Lebens (Foto: Fanny vor dem Küchenherd) „eine vollkommen andere faszinierend unheimliche Welt“ verberge (Foto: Fanny vor einem Grabstein). In „Petra“ stand zu lesen, dass die Autorin „150 cm klein“ sei und „kornblumenblaue Augen“ habe, nicht an Spuk und Geister glaube, täglich zwei Stunden tippe, eine Mitternacht auf dem Friedhof „friedlich“, eine Buchmesse oder eine Dichterlesung dagegen „grauenhaft“ finde und sich über das Etikett „schreibende Hausfrau“ (zu Recht!) ärgere: „Das klingt wie eine Kuh, die radfahren kann.“ ...