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Nation: | Deutschland |
von Ursula Homann
„Schweig, Häftling! Schweig!“ – mit dieser barschen Aufforderung endet „Transport“ (1978), das erste Buch von Felix Kamphausen. Doch der Autor selbst hat dieses Gebot nie akzeptiert, wenn ihm oder anderen Häftlingen Unrecht geschah. Jahrelang setzte er sich verbal, aber auch mit den Mitteln der bildnerischen Kunst, mit seiner Situation im Gefängnis auseinander, wobei es ihm immer wieder überzeugend gelang, seinem Zorn und seinem Protest Ausdruck zu verleihen, so daß er sich allmählich zu einem vielbeachteten Schriftsteller und Künstler entwickelte, der hin und wieder auch für Schlagzeilen sorgte.
Als „Killer amerikanischer Prägung“, laut Urteilsbegründung im sogenannten Minouche-Prozeß 1973, ging Kamphausen in die Kriminalgeschichte ein. Aber nicht nur seine Tat – er sollte einen Düsseldorfer Fabrikanten erschießen; Auftraggeber waren dessen Frau und ihr Liebhaber – erregte Aufsehen, auch die Verurteilung erschien vielen befremdlich, denn während die Anstifter mit geringen Gefängnisstrafen davonkamen und bald wieder auf freiem Fuß waren, wurde Kamphausen als nicht resozialisierbar eingestuft und zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Erneut griffen die Zeitungen seinen Fall auf, als er 1974 aus dem Gefängnis floh, um – nachzulesen in seinem zweiten Buch „Der Sprung“ (1979) – die ...