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Nation: | Deutschland |
von Olaf Kutzmutz (E/B) , Otto Lorenz (E) , Rainer Gerlach (B) und Hans-Christian Kosler (B)
Stand: 01.06.1997
In seinem Vortrag „Literatur zwischen den Stühlen“ (1986), einem Kommentar zum eigenen Werk, hat Franz Mon, unter zugleich retrospektiven und programmatischen Gesichtspunkten, noch einmal die Zielsetzungen der experimentellen Dichtung zu begründen versucht. Deutlicher als jemals zuvor markierte er da, mit einer knappen Skizze der geleisteten und fortzusetzenden Arbeit, das Ausgangsproblem dieser Spielart der Gegenwartsliteratur, zu deren prominentesten Vertretern er seit Mitte der 1950er Jahre gehört.
Anknüpfend an die Tradition der literarischen Moderne, in der wiederholt die Aufmerksamkeit auf die Sprache als ein soziokulturelles Zeichenensemble gelenkt wurde, kam es den ,experimentellen‘ Autoren, nach dem Ende des Hitler-Faschismus, darauf an, die Formen der alltäglichen und literarischen Kommunikation, insbesondere die ideologischen Zwecken dienstbaren Sprachmechanismen bewusst zu machen. Was immer sie häufig mit anarchischer Lust erprobten – ob sie poetische Gattungen auflösten oder grammatische Strukturen veränderten, ob sie assoziative Wortreihen bildeten oder zitatreiche Textcollagen zusammenstellten –, stets reflektierten sie genau auf die historische Situation. Demonstrativ arbeiteten sie mit immer neuen Schreibtechniken heraus, dass sich in den verschiedensten Artikulationsweisen ...