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Nation: | Österreich |
von Hans Wolfschütz
Stand: 01.10.2005
Als George Saiko 1962 starb, war er weitgehend unbekannt, und auch heute gilt er selbst in seiner österreichischen Heimat als ein noch zu entdeckender Autor. Daran änderte auch die im Zuge der österreichischen Literaturrenaissance zwischen 1970 und 1972 vorgenommene Neuauflage seines schmalen, in drei Bänden zusammengefaßten literarischen Werks nichts. Die Resonanz des Lesepublikums fiel hier ebenso bescheiden aus wie bei den zu seinen Lebzeiten unternommenen Publikationen. Dem entgegen steht die Hochschätzung Saikos durch eine, wenn auch kleine, Kritikergemeinde, zu der sich mit Hermann Broch, Franz Theodor Csokor, Heimito von Doderer, Fritz Hochwälder und Elias Canetti auch die gewichtigen Stimmen namhafter Freunde und Schriftstellerkollegen gesellen. Ihnen allen erscheint sein Rang als einer der Großen unter den österreichischen Erzählern des 20. Jahrhunderts unbestreitbar.
Das literarische Werk Saikos erschien fast zur Gänze erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Altersmäßig indes gehört der Autor der Schriftstellergeneration der Zwischenkriegszeit an, deren Jugendjahre noch in die geistig so spannungsvolle Zeit vor dem Ersten Weltkrieg fielen und deren literarisches Schaffen zeitlebens auf den Zerfall des Habsburger Reiches bezogen blieb. Für Saiko freilich wurde dieser ...