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Nation: | Österreich |
von Anton Thuswaldner und Günther Stocker
Stand: 01.10.2006
Gerhard Amanshausers erstes Buch, „Aus dem Leben der Quaden“, wurde 1968 veröffentlicht. Walter Weiss hat 1971 zwei konstituierende Weisen festgestellt, wie der Autor Amanshauser auf die Welt reagiert: als Beobachter und als Deserteur. Dies sind die Figuren, die auch die späteren Arbeiten Amanshausers besiedeln. Der Beobachter im ersten Roman ist ein junger Biologiestudent, der sich von seinem Zimmer aus der Welt der Quaden – der Terminus „Quaden“ meint die gewöhnlichen Durchschnittsmenschen – mit dem beobachtenden Blick des Forschers nähert. Im Erzählband „Der Deserteur“ erscheinen in den meisten Geschichten die zentralen Figuren als jene, die außerhalb des Normallebens auf eine bloß registrierende Weise existieren. So etwa findet der Deserteur der Titelerzählung Unterschlupf auf dem Dachboden eines Freundes und gewinnt hier die Zeit zu einem kontemplativen Rückzug, der die Welt in einem anderen Licht erscheinen lässt. „Ich konnte plötzlich auf alles achten; die Dinge waren freundlich, kamen mir entgegen; jede Kleinigkeit machte mich aufmerksam“ („Der Deserteur“). Im „Terrassenbuch“, einem Aufzeichnungszyklus aus dem Jahr 1966, formuliert der Ich-Erzähler des autobiografischen Berichts seine Beobachtungen von seinem geschützten Posten ...