Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Herbert Kaiser
Stand: 15.05.2019
Gerhard Köpfs erstes Auftreten in der literarischen Öffentlichkeit spiegelt in mehrfacher Hinsicht Themen und Strukturen seines Erzählens so genau, dass es fast wie ein literarisches Arrangement wirkt: 1982 wurde er von Hans Werner Richter zur 3.Döblin-Preis-Tagung nach Berlin eingeladen und fand mit seiner Lesung aus dem im Entstehen begriffenen Roman „Innerfern“ (1983) ein lebhaftes positives Echo.
In der Piloti-Figur ist das authentische, sorgfältig recherchierte Ende von Ilse Schneider-Lengyel dargestellt, in deren Haus am Bannwaldsee das erste Treffen der Gruppe 47 stattfand. In diesem Stoff liegt eine innere Wahlverwandtschaft zur Biografie des 1948 geborenen Köpf: Kraft poetischer Freiheit rechnet er sich als 1948 Geborener der Gruppe 47 im weiteren Sinne zu, er verknüpft seine Existenz mit der literarischen und politisch-gesellschaftlichen Entwicklung im Nachkriegsdeutschland; seine Heimat, das Allgäu, kann er (nicht nur im Hinblick auf den ersten Tagungsort der Gruppe 47) als eine Wiege der Nachkriegsliteratur auffassen; seine Provinz ist zugleich ein – literarisches ...