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Nation: | Deutschland |
von Thomas Schaefer
Stand: 01.01.2010
„Solidarität mit der Dritten Welt und Frieden um jeden Preis“ – mit diesen beiden programmatischen Anliegen, formuliert in einer Rede anlässlich der Verleihung des Gustav-Heinemann-Friedenspreises 1984, benannte Gudrun Pausewang die wesentlichen Grundkonstanten ihrer schriftstellerischen Arbeit. Das pädagogische Ethos, das ihr Werk prägt, ist biografisch motiviert: die pazifistische Einstellung als Resultat der Kriegserlebnisse und der Vertreibung, das Engagement für die Dritte Welt als Konsequenz der Erfahrungen, die sie während langer Jahre im Auslandsschuldienst in Südamerika gesammelt hat.
Vor allem die Begegnung mit Lateinamerika wurde für Gudrun Pausewang zum Erweckungserlebnis: Unter dem Eindruck der politischen und sozialen Konflikte in Chile entstand ihr erster Roman „Rio Amargo“ (1959) und wurde – wie viele der folgenden Bücher – ein großer Publikumserfolg. Gudrun Pausewang hatte ihren Stoff gefunden: In zahlreichen Romanen variierte sie das Thema Lateinamerika und entwickelte dabei ihren plastischen, schnörkellosen Erzählstil. Zwischen 1959 und 1972 erschienen sieben Bücher, die sich mit Lateinamerika befassen und sich ausschließlich an erwachsene Leser wenden. 1972 veröffentlichte sie das Märchen „Hinterm Haus der Wassermann“, ihr erstes Kinderbuch, dem zahllose weitere Kinder-, Bilder- und Jugendbücher folgten. ...