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Nation: | Ungarn, Österreich |
von Helga Blaschek-Hahn
„Schreiben ist immer ein Prozeß, in dem verschiedene Elemente sowohl thematisch als auch bezüglich der psychischen Arbeit zusammenwirken, zum Beispiel der Schmerz über das Vergehen der Zeit und über das Unwiederbringliche der Dinge, an die wir uns erinnern. Das ist ein Gefühl, weniger ein Erkennen: ein sanftes Gefühl der Verzweiflung (…). Dann ist es die Erkenntnis, daß das persönliche Schicksal in irgendeiner Form miteingewoben ist in ein System von Verbindungen und aus ihm nicht heraus kann, beziehungsweise: wenn es heraus kann, ist auch der dabei vollzogene Bruch eine Folge dieses Systems. Dazu kommt eine Mischung von Empfindungen und Erkenntnis: das Staunen darüber, wie dünn die Grenzlinie ist zwischen Fiktion und Wirklichkeitswahrnehmung, auf der wir uns ständig bewegen.“
Diese Beschreibung seiner schriftstellerischen Arbeit ergänzte György Sebestyén 1988 im bisher unveröffentlichten Essay „Zur Geschichte einer Bewußtwerdung“: „Der Prozeß ist freilich nie abgeschlossen, das Strömen der Bilder formt uns bis zum letzten Atemzug; wir stehen, solange wir leben, in unserem persönlichen Mittelpunkt von Wechselwirkungen und Spiegelungen. Die eigene Identität bleibt etwas Offenes, allerdings an der Grenzlinie zwischen den Werken des freien Willens ...