Geburtstag: | |
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Nation: | Deutschland |
von Ulf Heise und Heinz Puknus
Stand: 01.03.2011
Wie fast alle seiner Generation kam auch Hanns Cibulka als Autor nur mit begreiflicher Verspätung zum Zuge: Kriegsteilnahme von Anfang bis Ende, nachfolgend lange Gefangenschaft – da blieb nur wenig übrig an ‚jungen Jahren‘, und es handelte sich um einen völligen Neubeginn. Selbst von Heimkehr war in diesem Fall nicht zu reden – nach der Vertreibung der Eltern aus dem mährisch-schlesischen Grenzland. Sich in der „neuen Heimat“ Thüringen zu etablieren, brauchte wiederum Zeit. Endlich aber konnte 1953 ein erster Gedichtband („Märzlicht“) erscheinen, und Lyrik dominierte zunächst auch Cibulkas sich nun rege entwickelnde Produktion. Frühe Gedichte waren schon 1941 an der Ostfront, „südlich von Kiew“, entstanden – überlebensnotwendige Versuche, den Schrecken der Zerstörung und Todesnähe mit Worten halbwegs beizukommen. Zwei Jahre später, im vergleichsweise ruhigen Sizilien vor der Invasion der Alliierten, gab die noch unversehrte mediterrane Landschaft Anstöße anderer, positiverer Art. Landschaft überhaupt wurde zu einem zentralen Thema nicht nur des Lyrikers Cibulka. Er liebte die „helle“, die „offene“ Landschaft und fand sie vor allem in Italien, im Süden, dann ebenso im vermeintlich spröderen Norden der ...