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Nation: | Schweiz |
von Beat Mazenauer
Stand: 01.06.2005
Hans Boesch war Schriftsteller und Ingenieur. Er verband künstlerisches mit technischem Talent, ohne das eine dem andern zu opfern. Seine Arbeit reichte von hymnischer Lyrik bis hin zu verkehrstechnischer Forschung. Damit überspannte sie eine Kluft – die Kluft, die sich zwischen Natur und Technik auftut und die Boesch beunruhigt hat, weil sie „Ursprung allen Fremdseins ist, aller Entfremdung“. In der Schrift „Die Angst vor dem Riesen“ hat er sie 1958 erstmals literarisch formuliert. Voller Idealismus tritt ein junger Bauingenieur in die Arbeitswelt ein, um, wie er naiv meint, das „glasklare Netz Mathematik“ in der Praxis auszuwerfen. Doch bei dem Fischzug bleiben nur Dreck und Geld hängen. Boesch, dessen Enttäuschung sich in diesem Text spiegelt, gewann die Einsicht, dass die Technik, der moderne Gott, „die Eigenschaft von Isolatoren“ besitzt, also trennt.
Über dieser prekären Kluft zwischen Natur und Technik hat Boesch sein literarisches Werk errichtet, befreit von der Sehnsucht nach einer „heilen Welt“, sei sie technischer oder naturidyllischer Art. Wie verhält sich das Individuum gegenüber den (un)vernünftigen Anfechtungen, denen es permanent ausgeliefert ist, lautet eine seiner Grundfragen. Als mögliche ...