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Nation: | Österreich |
von Hans Wolfschütz
Hans Leberts Rang in der österreichischen Gegenwartsliteratur gründet sich auf einem ,großen Wurf‘: seinem ersten Roman „Die Wolfshaut“ (1960). Heimito von Doderer zählte ihn zu den zehn besten Romanen der Nachkriegszeit. Was Lebert vor diesem bemerkenswerten Werk, dessen Fertigstellung fast ein Jahrzehnt in Anspruch nahm, publizierte – vereinzelte Gedichte und Erzählungen –, sind weitgehend Vorarbeiten dazu; was er danach an Nennenswertem herausbrachte – seinen zweiten Roman „Der Feuerkreis“ (1971) –, stellt den zumindest problematischen, wenn nicht mißlungenen Versuch der Weiterführung und Intensivierung der einmal erfolgreich verwirklichten Romankonzeption dar. Erfolg hatte „Die Wolfshaut“ freilich eher bei der Kritik als bei der Leserschaft. Auf dem für die österreichischen Autoren so wichtigen bundesdeutschen Büchermarkt blieb das Buch, obwohl es zuerst in Hamburg erschienen war, ohne Resonanz. Zu fremd wirkte hier noch die Form des kritischen Heimatromans; erst einige Jahre später wurde sie zu einer literarischen Modeströmung. Daß der Roman, als eines der wenigen westlichen Bücher, bereits kurz nach seinem Erscheinen in der DDR nachgedruckt und in verschiedene osteuropäische Sprachen übersetzt wurde, verdankt er seinem entschiedenen antifaschistischen Engagement, das im Zusammenspiel mit einem unübersehbar ...