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Nation: | Österreich |
von Ruth Renée Reif
Stand: 01.03.2024
Hans Platzgumers Romane verstören. Sie rühren an tiefe Ängste im eigenen Unbewussten. Seinen Figuren bürdet Platzgumer Einsamkeit, innere Leere und eine beklemmende Sprachlosigkeit auf. Sie geben sich unberührbar und undurchdringlich. Den Leser lässt Platzgumer nur ahnen, was sie an seelischen Wunden, Gefühlen und Gedanken in sich verschlossen halten. Das Nichtgesagte, Nichterzählte tritt dadurch umso eindringlicher hervor. Platzgumer zeichnet nach, wie nicht nur die traumatischen Erfahrungen der Kindheit, sondern auch die Schuld und das Leid vergangener Generationen tragisch weiterwirken in das Erwachsenenleben hinein. Seine Protagonisten suchen diesem Urerleben zu entfliehen und werden von ihm doch auf erschütternde Weise eingeholt. Manchmal deutet sich ein Schimmer des Glücks an. Zumeist aber steht am Ende nur der Tod als Ausweg. „In meinem ganzen literarischen Schaffen geht es um den Grenzbereich zwischen Leben und Tod“, unterstrich Platzgumer im Interview mit Christa Dietrich (30.1.2016) sein Anliegen, ultimative Grenzerfahrungen zu thematisieren. Die Fremdheit und Ortlosigkeit seiner Figuren spiegelt sich in den Schauplätzen wider. Es sind seelenlose, menschenfeindliche Orte, in die Platzgumer sie stellt.
Zur Literatur fand Platzgumer über seine Musik. Ein Rundfunksender fragte nach Tour-Anekdoten. Aus der Beschäftigung damit ...