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Nation: | Deutschland |
von Karin Tantow und Lutz Tantow
Stand: 01.06.2006
Im bundesrepublikanischen Literaturbetrieb gilt Hansjörg Martin als Vater des neuen deutschen Kriminalromans. Ihm verdankt das Genre seinen Durchbruch, er machte den „Mord in der Lüneburger Heide“ salonfähig. Urteilte die „Welt am Sonntag“ noch 1970, daß Martins Romane in „einer krimifeindlichen Landschaft“ spielten, so war die realistische Abbildung unserer Gesellschaft zehn Jahre später zum Qualitätsmerkmal der Kriminalliteratur geworden. Die durch Einbeziehung authentischen Materials und aufgrund genauer Milieustudien gewonnene atmosphärische Dichte seiner Texte hat an dieser Entwicklung maßgeblichen Anteil. Der Erfolg bescherte dem Autor einen Generaloptionsvertrag mit dem Rowohlt-Verlag, der ein festes Einkommen garantierte mit der Auflage, jährlich mindestens ein Buch-Manuskript zu liefern. So entstanden allein innerhalb eines Vierteljahrhunderts (von 1963 bis 1988) 25 Krimis, mit denen sich Hansjörg Martin um den Aufbau der rororo-thriller-Reihe verdient machte. Neben zahlreichen Rundfunkarbeiten (Hörspielen, Schulsendungen und Features) sowie Filmdrehbüchern umfaßt das Martinsche Werk aber vor allem auch Kinder- und Jugendbücher, mit denen der Autor seine schriftstellerische Karriere begann. Rückblickend auf die große Menge seiner Buchveröffentlichungen äußerte sich Hansjörg Martin selbstkritisch: „Es gibt bei der Menge eigentlich nur ein knappes ...