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Nation: | Deutschland |
von Ulf Heise (E/B) und Peter Peters (B)
Stand: 01.01.2006
“Schlesien als biographischer Ursprung und das südthüringische Grabfeld sind die beiden ergiebigsten Quellen für Gerlachs Poesie”, erklärt Wulf Kirsten im Nachwort zum ersten Gedichtband des von ihm geförderten Autors. Bereits Gerlachs Debüt mit dem Titel “Sprung ins Hafermeer” (1973) fußt auf regionalen Themen, die sich versteckt oder offenkundig als Leitfäden durch seine folgenden Werke ziehen. Modifikationsreich schlägt er immer wieder einen Spannungsbogen zwischen Abschied und Ankunft, der das Fluchtmotiv einklammert. So heißt es in “Frühe Zeit”: “Als die letzten Sonnen / auf die Gipfel stiegen, fielen / wir von den Treckwagen / oder gestoßen / unter die quelligen Hänge; / knarrende Spurrinnen versanken / im Keuper der Frankenschwelle.”
Die Verse zeugen vom Wechselbad der Gefühle, in das der Autor durch die Umsiedlung 1945 tauchte. Es dauerte geraume Zeit, ehe er sich mit Thüringen als Heimat identifizierte. Doch letztlich nahm er die Gegend an und begriff sie sogar als die seine: “(…) ich nenn dich / vertraut / mit deinem Namen, / mich hält gefangen / die Wärme deiner Hochflächen, / die leise Sprache, ...