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Nation: | Deutschland |
von Eckhard Franke
Stand: 01.08.1986
Sein Debüt wurde zum sensationellen Erfolg, mit einem Schlag stand der damals 33-jährige Malergeselle im Rampenlicht der Öffentlichkeit. „Ein nahezu Ahnungsloser“, notierte der vom Medienrummel überfallene Autor kurz nach der Uraufführung seines ersten Stückes, „wurde ,aufs Korn‘ genommen, gedreht und gewendet, ausgequetscht, angeguckt“ („Theater heute“, 11/1970).
Ein Stück aus der Arbeitswelt, geschrieben von einem Arbeiter: Heinrich Henkels Erstling, die „Eisenwichser“ (1970), kam in einer Zeit thematischer Neuorientierung auf die Bühne, füllte ein Vakuum. Nicht zuletzt unter dem Eindruck der materialistischen Gesellschaftsanalyse der Studentenbewegung hatte sich in der jüngeren Generation der Theatermacher der Blick geschärft für die politisch-ökonomischen Ursachen jener sozialen und gesellschaftlichen Probleme, die seit Mitte der 1960er Jahre, vor allem in den wiederentdeckten Dramen Horváths, der Fleißer und ihrer ,Nachfolger‘ Kroetz, Sperr, Fassbinder u.a. wieder auf den Bühnen verhandelt wurden. Als erstes deutschsprachiges Theaterstück brachte Henkels „Eisenwichser“ die Situation am Arbeitsplatz auf die Bühne. Mit über 80 Inszenierungen (Rundfunk und Fernsehen eingeschlossen) wurde es zu einem der meistgespielten Stücke der 1970er Jahre. Mit dieser Spielvorlage war nun auch auf dem Sprechtheater die programmatische Forderung der „Gruppe ...