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Nation: | Deutschland |
von Manfred Jäger (E/B) und Nicolai Riedel (B)
Stand: 01.06.1998
In jener Belletristik, die die DDR zustimmend begleitete und das gesellschaftliche System aktiv festigen wollte, konnte Hermann Kants Erstlingsroman „Die Aula“ (1965) einen exponierten Platz erringen. Er wurde freiwillig und gern gelesen, weil er neben unterhaltsamen Begebenheiten vielen eine Möglichkeit der Identifikation bot, die ihren Aufstieg den Umwälzungen in der sowjetischen Besatzungszone zu verdanken glaubten, im besonderen der „Brechung des bürgerlichen Bildungsprivilegs“.
Dieser Grundeinfall erlaubte es Kant, dem die Konstruktion einer streng gebauten Romanfabel stets schwerfiel, sein disparates Material von Anekdoten, Schnurren, Episoden, Glossen, Reflexionen usw. an einem roten ...