Geburtstag: | |
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Nation: | Deutschland |
von Michael Scheffel
„Geboren in einer verlorenen Zeit und in einem verlorenen Land“ – so beginnt Horst Lange ein 1947 erschienenes „Selbstporträt“. Der 1904 in Liegnitz, Niederschlesien geborene und dort auch aufgewachsene Lange gehört einer Generation an, die in mehrfacher Hinsicht nicht eigentlich hat heimisch werden können. Das schnelle Nacheinander ganz verschiedener Staats- und Gesellschaftsformen, verbunden mit zwei Weltkriegen und anschließend jeweils völlig neuer Gestaltung der politischen Geographie, hat es dieser Generation schwer gemacht, sich in der Wirklichkeit auf Dauer einzurichten. In diesem Sinne ist der aus dem nunmehr polnischen Osten stammende Lange mehr noch als andere ein wahres Kind seiner Zeit und ist sein vielgestaltiges künstlerisches Werk Ausdruck dieser Zeit. Durchaus umfangreich und im wesentlichen kontinuierlich in dem bewegten Zeitraum zwischen Ende der zwanziger und Ende der fünfziger Jahre geschaffen, umfaßt es Hörspiele, Theaterstücke, Kurzgeschichten, Erzählungen, Romane und eine große Anzahl von Gedichten. Zudem hat Horst Lange, der ursprünglich hatte Maler werden wollen und zu diesem Zweck für kurze Zeit am Bauhaus in Weimar studierte, eine ganze Reihe von Zeichnungen und Aquarellen hinterlassen.
Von der Literaturgeschichte ist Lange, wie auch Friedo ...