Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Wilhelm Heinrich Pott
Stand: 01.06.2012
„Eine Erzählerin der Nuance“ – so hatte Karl Krolow in seiner Besprechung von „Woldsen oder Es wird keine Ruhe geben“ 1982 die Autorin Ingrid Bachér charakterisiert. Walter Hinck verwies im gleichen Zusammenhang auf die „gepflegte, alles Schroffe meidende Sprache der Erzählerin (…), deren Gefahr eher in der kostbaren, schönschreiberischen, als in der überspitzenden Formulierung liegt“. Vorsichtiges und genaues Erzählen, Sensibilität in der Beschreibung, Sinn für Zwischentöne, differenziertes psychologisches Einfühlungsvermögen in ihre literarischen Figuren – all dies sind von der Kritik immer wieder hervorgehobene Qualitäten der Autorin.
Im Anschluss an einen Finnland-Aufenthalt entstand Ingrid Bachérs erster Prosaband „Lasse Lar oder Die Kinderinsel“ (1958), eine märchenhafte, gleichwohl an Erwachsene gerichtete Erzählung, in der sich die „Trauer um das verlorene Paradies der Kindheit“ artikuliert: