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Nation: | Deutschland |
von Birgit Lermen
Stand: 01.08.2007
Im Bewusstsein der literarischen Öffentlichkeit ist Johannes Kühn ein „Dichter im engeren Sinne“ (Walter Hinck), ein „Finder unausdenkbarer Schätze“ (Thomas Rietzschel), eine „leise Stimme“, die „den literarischen Tageslärm übertönen und überdauern wird“ (Wulf Kirsten).
Johannes Kühn ist sehr produktiv: Es gibt von ihm Zeichnungen, Dramen, Einakter, Märchen und außergewöhnlich viele Gedichte, deren authentische Substanz charakteristisch für ihn ist. Ihr personales Zentrum ist ein eher gefasstes, sogar indirekt sprechendes Ich, das von Angst, Verzweiflung und Resignation, aber auch von Hoffnung und Zuversicht und einer großen Sehnsucht nach Freude, Glück und Anerkennung beseelt ist. Die Gedichte spiegeln das Leben in großer Vielfalt und sind eingespannt in einen Kontext, der von der Mythologie über Märchenmotive und biblische Stoffe bis zur Banalität alltäglicher Gewohnheiten reicht. Das Spektrum erstreckt sich von Texten, die Jahres- oder Tageszeiten thematisieren, über Erlebnis- und Gedankenlyrik bis hin zu Versen, die Natur, Dorfmilieu und ländliches Umfeld beschreiben, aber auch Möglichkeiten beschwören, die im Leben nicht zu verwirklichen sind. Dieser Vielfalt der Themen entspricht die Vielfalt lyrischer Formen: Lange ausschwingende, in Versgruppen gegliederte Gedichte stehen neben kurzen blockartigen Gebilden, ...