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Nation: | Deutschland |
von Manfred Bosch
Stand: 01.09.2010
Josef W.Jankers Autorschaft ist auf ungebrochene Weise mit seiner Biografie verknüpft. Die Selbstaussage Jankers, er besitze keine Erfahrungen, die nicht durch den Krieg geprägt seien, ist für diesen Autor gültig bis in die letzten Konsequenzen. Das Erlebnis des Krieges hat Janker auf eine Weise geformt, die Kritiker davon sprechen ließ, seine Beschäftigung mit dem Thema habe etwas Monomanisches. Einer so ungerecht(fertigt)en Anschuldigung wäre die Bedeutung des Themas entgegenzuhalten, die mangelhafte öffentliche Bewältigung des Nationalsozialismus, schließlich auch unsere Zeit selbst, die Janker in einem Tagebuchbericht über Berlin (1963) eine „verlängerte Waffenruhe“ nennt.
Übersehen wird bei solchen Vorwürfen vor allem die moralische Qualität der Literatur Jankers, denn dieser hat „den Außenseiter nicht nur als gesellschaftsnotwendig beschrieben, sondern ihn auch gelebt“ (Peter Hamm). Prägend bleibt das Kriegserlebnis für Janker auch weit über den literarischen Anlass hinaus: „Die eingefleischte Gewohnheit, auch im Liegen auf dem Sprung zu sein, hat mich schreckhaft gemacht. Ich habe noch immer ein geschultes Auge für Hinterhalte. Landschaft – Jahre hindurch gab es für mich nur Gelände, das man einsehen, und Gelände, das man nicht einsehen ...