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Nation: | Deutschland |
von Gisela Ullrich
Stand: 15.05.2015
„Ich ärgere mich immer, wenn man meinem Werk etwas Autobiographisches anhängt. Weil ich erstens Phantasie und wahrscheinlich auch eine zuverlässige Beobachtungsgabe habe. Sie finden in meinen Büchern ja auch keine Selbstanalyse oder Zergliederungen. Das liegt mir wenig. Ich habe mich nie für meine Person in diesem Sinne interessiert.“ Prägnanter, als er es hier selbst getan hat, lässt sich Joseph Breitbachs Werk kaum charakterisieren. Doch so unerheblich wie die Fakten seiner Lebensgeschichte für das Verständnis seiner Texte sind, so aufschlussreich sind sie in Bezug auf das Gesamtwerk: für die langen Produktionspausen wie für die Fragmente und Neufassungen.
Breitbach schrieb zweisprachig, deutsch und französisch. Da er die französische Sprache nicht nur vollkommen beherrschte, sondern auch sprachliche Sensiblität besaß, gibt es neben den vom Verfasser autorisierten Übersetzungen auch seine Bearbeitungen von Übersetzungen, die vom Original abweichen. Zudem gestattete ihm seine finanzielle Unabhängigkeit, Neufassungen (vor allem im dramatischen Bereich) herzustellen oder – im Fall seines ersten Romans „Die Wandlung der Susanne Dasseldorf“ (1932), der irrtümlich nach dem unkorrigierten Manuskript gedruckt worden war – die Verlagsbestände seiner Bücher aufzukaufen.
Nach 1933 hatte ...