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Nation: | Deutschland |
von Kathrin Krause
Stand: 01.03.2010
Ihren literarischen Durchbruch hatte Kathrin Schmidt mit der Publikation ihres Romanerstlings „Die Gunnar-Lennefsen-Expedition“ (1998). Vor allem die Sprachgewalt, der Fantasiereichtum und die Geschichtenfülle des Romans begeisterten Kritik und Leser. An diesen Erfolg knüpfte sie mit dem zweiten Roman „Koenigs Kinder“ (2002) an. Ihren nicht weniger beachtenswerten Anfang als Schriftstellerin nahm sie jedoch als Lyrikerin. Schon 1979 veröffentlichte die damals 21-Jährige (im Aprilheft der „Neuen deutschen Literatur“) erste Gedichte, und 1982 folgte die erste größere Gedichtsammlung in der Reihe „Poesiealbum“. Einen Namen als Lyrikerin machte Schmidt sich aber vor allem mit den Gedichtbänden „Ein Engel fliegt durch die Tapetenfabrik“ (1987), „Flußbild mit Engel“ (1995) und „Go-In der Belladonnen“ (2000), für die sie – ebenso wie für die Romane – mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet wurde.
Kathrin Schmidts Gedichte zeichnet von Beginn an eine augenfällige Eigenständigkeit und Souveränität aus. Das lyrische Ich, das sich in ihnen ausdrückt, weiß zwar um die viel beschworene Auflösung des Subjekts, unternimmt aber dennoch den selbstbewussten Versuch, gesellschaftlich wie individuell bedingte Erfahrungsprozesse vom Individuum her zu erfassen. Formalen Ausdruck findet diese Haltung vor allem in zahlreichen sinnstiftenden Wortschöpfungen. Das lyrische ...