Geburtstag: | |
Nation: | Österreich |
von Gerhard Melzer
Die ersten Texte von Klaus Hoffer erschienen 1966 in der Zeitschrift „manuskripte“. Es folgten, bis 1974, kulturpolitische Marginalien, literaturtheoretische Beiträge, wissenschaftliche Analysen von Prosawerken Kafkas und Handkes und dazwischen immer wieder eigene – meist kürzere – Versuche in Prosa. Erst verhältnismäßig spät begann Hoffer an der größer dimensionierten Erzählung „Bei den Bieresch“ zu arbeiten, deren erster Teil „Halbwegs“ 1979, deren zweiter Teil „Der große Potlatsch“ 1983 erschienen ist. Klaus Hoffer ist ein langsamer, bedächtiger, sorgfältiger Schreiber: Es gibt Seiten, die er bis zu 40 Mal umformulierte.
Schreiben sei für ihn ein „Umweg“, hat er einmal geäußert, ein Versuch, sich hinterrücks in die Welt einzuschleichen, die ihn, erfahrungsgemäß, durch die Vordertür nicht einlassen wolle. Und so, durch die „Hintertür“, hat sich Hoffer schließlich auch Zugang zur literarischen Öffentlichkeit verschafft. Die hat ihm zwar, mit der Verleihung des Döblin-Preises, ein ‚ehrenvolles‘ Entré bereitet, doch hat diese ‚Anerkennung‘ dem Misstrauen, das Hoffer seinen Sätzen seit jeher entgegenbringt, womöglich noch zusätzliche Nahrung gegeben: Gegen den Druck des Kulturbetriebs, der ständig neuer Produkte zur Verwertung bedarf, ließ er sich mit dem zweiten Teil seiner „Bieresch“-Erzählung fast schon über ...