Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Malte Dahrendorf
Stand: 01.06.2001
Klaus Kordons Schaffen als Autor von Kinder- und Jugendliteratur ist, seit er in der Bundesrepublik literarisch präsent ist, umfangreich und vielseitig (freilich datieren die Anfänge seines Schreibens in seine DDR-Zeit zurück). Sein Werk umfasst Romane und Erzählungen, Märchen und Parabeln, aber auch Gedichte und Essayistisches. Gemeinsam sind allen Formen zwei thematische Grundbezüge: Politik und Geschichte – letztere fast ausschließlich als Geschichte des 20.Jahrhunderts bzw. als ‚Zeitgeschichte‘.
Alle Texte, die grundsätzlich für ältere Kinder und Jugendliche konzipiert sind, beschäftigen sich mit der Verarbeitung und Vermittlung ‚politischer‘ Erfahrung; hinzu tritt ein autobiografisches Moment, da in Kordons Belletristik in starkem Maße Selbsterfahrenes, wenn auch vielfältig gebrochen und verwandelt, eingeht. Das zeigt sich in der Vorliebe für Berlin als Handlungsraum vieler seiner Romane und Geschichten (besonders in der Trilogie „Brüder“/„Tage“/„Frank“, ferner in „Trümmersommer“, „Matrosen“, „Tschibaba“) sowie in der Ansiedlung vieler seiner ‚Dritte-Welt‘-Erzählungen in Ländern, die der Autor auf seinen Auslandsreisen kennengelernt hat: Indien („Monsun“, „Mottha“ u.a.) und Indonesien („Tadaki“). Verbunden sind die Handlungsräume Berlin und ‚Dritte Welt‘ durch soziale Not, Armut, Unterdrückung und die Frage der Veränderbarkeit unerträglicher Verhältnisse; so entwirft Kordons Werk eine differenzierte Zeitkritik. ...