Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Ulrich Baron und Thomas Schaefer
Stand: 01.10.1997
Als Klaus Modick 1984 mit der Novelle „Moos“ sein eigentliches literarisches Debüt – und damit zugleich ein fiktives „Alterswerk“ – vorlegte, hatte er bereits mehrere Bücher und eine größere Anzahl essayistischer, kritischer und journalistischer Texte veröffentlicht: Vorarbeiten in seiner Entwicklung vom Literaturwissenschaftler und Werbetexter zum freien Schriftsteller.
Hatte der „Gelegenheitslyriker“ – so eine Selbsteinschätzung – Modick in seinem ersten Gedichtband „Meine Bäume sind Häuser“ (1983) unter dem Titel „poetologie 1“ dekretiert: „nur wer vom / leben schreiben / kann / kann vom schreiben / leben“, so kennzeichnet dieser Satz Modicks starke Neigung, in seine Werke biografische Elemente einfließen zu lassen.
Obwohl etwa „Moos“ als Nachlasswerk eines Naturwissenschaftlers angelegt ist, lässt sich dessen Rollenprosa doch unschwer auch als Abschiedsrede des angehenden Schriftstellers Modick an die akademische Wissenschaft erkennen, in der er sich zumindest zeitweilig zu etablieren gehofft hatte. In „Das Grau der Karolinen“ (1986) dann, Modicks bis dahin ambitioniertestem Werk, tauscht der Protagonist die lukrative Rolle des Werbegrafikers mit der des Künstlers und vollzieht ebenfalls eine Entscheidung seines Autors nach. Aus dem Arbeitstagebuch zu diesem Roman („Das graue Tagebuch“, 1986) ...