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Nation: | Deutschland |
von Manfred Behn und Michael Töteberg
Stand: 15.02.2014
Seine biografischen Daten sind ein Indiz dafür, dass Kurt Bartsch den Weg des geringsten Widerstandes nie gegangen ist. Reibungsvoll war sein Verhältnis zu gesellschaftlichen Institutionen.
In den frühen 1960er Jahren, als so wichtige DDR-Lyriker wie Sarah und Rainer Kirsch, Karl Mickel, Bernd Jentzsch, Wolf Biermann und Volker Braun fast gleichzeitig bekannt wurden, konnte auch Bartsch seine ersten Gedichte in der „Neuen Deutschen Literatur“, der Zeitschrift des DDR-Schriftstellerverbandes, veröffentlichen. Wesentliche Hilfestellung leistete anfangs Georg Maurer, sein Lehrer am Literaturinstitut. Neben harmlos-verspielten Texten standen Fingerübungen, die einiges vom satirischen Talent des Lyrikers Bartsch verrieten; so, wenn er im Gestus von Brechts Keuner-Geschichten die museale, geradezu klassizistische Verwaltung nicht nur des Brecht-Erbes kritisierte: „Als man seinen Kopf / Mit Lorbeer bekränzte, / und er / gab sich zufrieden / und schwieg von nun an, / sagten die Leute: Gut, / das ist der Lorbeer- / aber wo ist der Kopf?“
Brecht sollte der wichtigste Traditionsbezug des seit 1965 (durch die Zeitschrift „kürbiskern“) auch einem kleinen Publikum in der Bundesrepublik bekannt gemachten Autors bleiben; die ...