Geburtstag: | |
Nation: | Schweiz |
von Anton Krättli
Stand: 01.03.2009
Margrit Schriber veröffentlichte ihren ersten Roman 1976. Seither sind von ihr weitere Romane und Erzählungen erschienen; außerdem hat sie Hörspiele geschrieben. Was die Thematik der frühen Arbeiten und den Umkreis der darin dargestellten Wirklichkeit angeht, wird man von einer eher schmalen Basis sprechen müssen, von einem Schaffen, das nicht allzu weit in Zeit und Raum ausgreift. Um so erstaunlicher ist die Aufmerksamkeit, die Margrit Schriber gleich mit ihrem ersten Buch, dem Roman „Aussicht gerahmt“ (1976), gefunden hat. Sie ist ihr treu geblieben, und wenn man nach den Gründen fragt, die den zuverlässigen Erfolg des in seinen Ansprüchen zurückhaltenden und auf persönliche Erfahrung streng begrenzten Frühwerks erklären, so liegen sie durchaus in der künstlerischen Konsequenz derartiger Selbstbeschränkung, auch in der Disziplin, mit der die Schriftstellerin die einmal bezogene Position durchhält und ausbaut. „Schreibend taste ich mich in die Geschichte vor, entdecke, gewinne Klarheit, begreife.“ So drückt sie sich in einem Selbstkommentar aus und beschreibt damit genau, was ihr erstes Buch charakterisiert. Genau genommen erzählt „Aussicht gerahmt“ nicht eine Geschichte, sondern beschreibt einen Zustand.