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Nation: | Deutschland |
von Christoph F. Lorenz (E) und Michael Töteberg (B)
Angesichts einer kaum mehr übersehbaren Fülle belletristischer, biographischer, essayistischer und editorischer Arbeiten fällt eine Einordnung des schriftstellerischen Gesamtwerks von Martin Gregor-Dellin in das Spektrum der deutschen Nachkriegsliteratur schwer. Seit seiner Übersiedlung aus der mitteldeutschen Heimat in den Westen 1958 hat er auf verschiedensten Feldern der Literatur gearbeitet. Mehr als seine belletristischen Arbeiten erregten aber die von ihm mitherausgegebene Edition der Briefe Cosima Wagners (wegen ihres hochbrisanten Inhalts und des jahrelangen Versteckspiels um diese Dokumente) und seine Biographien über Richard Wagner (1980) und Heinrich Schütz (1984) Aufsehen. Gregor-Dellins akribische Auswertung der Dokumente und Lebenszeugnisse, aber auch seine biographische Darstellung Wagners wurden, auch von Musikwissenschaftlern, gelobt. Dieser Erfolg wiederholte sich, freilich in bescheidenerem Maße 1984 bei der Schütz-Monographie; daß dies mehr an dem geringen Interesse der lesenden Öffentlichkeit an Heinrich Schütz als an Gregor-Dellins Arbeit liegt, läßt sich auch angesichts der veröffentlichten Kritiken als wahrscheinlich ansehen. Immerhin ist der Biograph Gregor-Dellin – anders als der Romancier – inzwischen anerkannt bei Lesepublikum und Kritik.
Nahezu vergessen sind die noch in der DDR publizierten Erstlingswerke des Schriftstellers, etwa ...