Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Klaus Cäsar Zehrer
Stand: 01.08.2007
Im Gespräch mit der „Berliner Zeitung“ bemerkte Max Goldt im Jahr 2001: „Ich bin ja früher oft als Szene- oder Kult-Autor abqualifiziert worden, habe mich aber immer ohne Wenn und Aber der Hochkultur zugehörig gefühlt.“ Diese Aussage belegt Goldts Bedürfnis, sich vom subkulturellen Milieu zu distanzieren – ein Bedürfnis, das vermutlich weniger stark ausgeprägt wäre, wenn die Anfänge seiner künstlerischen Laufbahn nicht so eng mit eben diesem Milieu verbunden wären. Dabei macht gerade das Beispiel Goldts deutlich, wie schwierig es geworden ist, die sub- und die hochkulturelle Sphäre klar voneinander zu scheiden. Auf der einen Seite bereichert er als Popmusiker und Comicautor zwei Kunstgattungen, die lange brauchten, um vom Bildungsbürgertum überhaupt als solche anerkannt zu werden. Ein großer Teil seiner Werke erscheint nach wie vor zuerst im Satiremagazin „Titanic“, das durchaus als – wenngleich relativ weit verbreitetes und etabliertes – Szeneblatt bezeichnet werden kann. Und auch der abgenutzte Begriff „Kultautor“ ist nicht völlig ungeeignet, um Goldts Status zumindest bis in die 1990er Jahre zu beschreiben, denn er erfuhr lange Zeit die große Wertschätzung eines überschaubaren Kreises von Anhängern, ohne von ...