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Nation: | Österreich |
von Michael Braun
Stand: 01.06.2009
„Die Sprache“, so hat Michael Donhauser einmal in einem programmatischen Essay über Adalbert Stifter notiert, „reinstalliert das Glück, indem sie es erfindet, gegen den Verlust, durch die Bejahung.“ Zentrale Grundlage dieser literarischen Glücks-Installation ist für Donhauser eine lyrische Phänomenologie der Dinge. Sein literarischer Ahnherr ist dabei der französische Dichter Francis Ponge (1899–1988) und dessen Poetik der akribischen Naturdeskription. Schon Donhausers Prosagedichte der Bände „Der Holunder“ (1986) und „Die Wörtlichkeit der Quitte“ (1990) fügten sich im Rekurs auf Ponge zu einer poetischen Kosmogonie der sinnlichen Erscheinungen. In den etymologischen und kulturhistorischen Abschweifungen des Gedichtbandes „Von den Dingen“ (1993) versuchte Donhauser dann die direkte Verwirklichung von Ponges Utopie. Die Tonlage seiner Prosagedichte charakterisiert der Autor selbst als ein „transzendierendes Grübeln“; ein Grübeln freilich, das die Dinge nicht mystisch oder magisch entrücken, sondern in ihrer zarten Materialität sichtbar machen will. Voraussetzung seiner naturbegeisterten Poesie bleibt eine Ansprechbarkeit durch die Dinge. Dass die Dinge atmen können, dass sie leuchten, Schatten werfen, aufblühen, duften, dass sie singen, knistern, rieseln, flirren oder rauschen, dass ihnen leicht ihr Leben genommen werden kann – das sind die vielen Voraussetzungen ihrer Wörtlichkeit. Wer ...