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Nation: | Deutschland |
von Stephan Reinhardt und Stefan Rasche
Stand: 15.05.2018
Michael Schneider zählt zu den nicht sehr zahlreichen Autoren, die sich auf verschiedene Weise äußern können: als politischer Publizist wie als historischer Essayist, als mit den Begriffen der Psychoanalyse vertrauter Wissenschaftler und nicht zuletzt und vor allem: als Theaterautor und Erzähler. Bekannt geworden ist Michael Schneider zunächst durch seine politischen Aufsätze. Beteiligt an der Studentenbewegung von 1968, begleitete er ihr politisches und intellektuelles Schicksal in den Zeitschriften „konkret“ und „Kursbuch“ (und in Vor- und Nachworten der „Edition Voltaire“) – als Sprachrohr und kritischer Kommentator. Die wichtigsten dieser „Aufsätze zur sozialistischen Politik und Literatur“ erschienen 1975 unter dem programmatischen Titel: „Die lange Wut zum langen Marsch“. Als ihr Motto und vielleicht als Motto aller seiner Veröffentlichungen kann das von ihm selbst angeführte Brecht-Zitat gelten: „Die meisten kämpfen vielleicht einige Stunden lang. Viele kämpfen mehrere Tage lang. Die noch besser sind, kämpfen viele Jahre lang. Doch die besten kämpfen ihr Leben lang.“
Während andere Essayisten und Publizisten mit dem leichten Florett fechten, gebraucht Michael Schneider den schweren Begriffssäbel, und wo andere das Hier und Heute beschreiben, gehört zu seinem theoretischen ...