Geburtstag: | |
Nation: | Tschechische Republik |
von Friederike Gösweiner
Stand: 01.03.2012
Michael Stavarič zählt zu den produktivsten und vielseitigsten deutschsprachigen Autoren, sein Werk umfasst Romane, Prosaminiaturen, Lyrik und auch Kinderbücher. Bestimmt werden seine Texte stets von einigen typischen Merkmalen. Stavarič zählt zu jenen Autoren, die großes Formbewusstsein und eine besondere sprachliche Sensibilität auszeichnen, die bei ihm wohl auch daher rührt, dass er als Migrant die Sprache, in der er schreibt, als Kind erst erlernen musste und sprachliche Besonderheiten des Deutschen deshalb bewusster wahrnimmt, was sich in seinen Texten oft durch Sprachspielereien oder Wortneuschöpfungen zeigt. Die ‚Gemachtheit des literarischen Textes‘, seine ‚Künstlichkeit‘, ist bei Stavarič ständig spürbar, vor allem durch sprachliche Mittel, gelegentlich sogar auch durch das grafische Satzbild als gestalterisches Element. Oft genug sind es solche sprachlichen und/oder formalen Elemente, die Stavaričs Texte erst strukturieren und fassbar machen, denn ein klar erkennbarer Plot, eine stringente Handlung, die linear vorangetrieben wird und dem Leser als Orientierung dient, findet sich meist nicht in seinen Werken.
Es verwundert daher kaum, dass Stavarič nicht als Prosaautor, sondern als Lyriker debütierte. Die zwei Lyrikbände „Flügellos“ (2000) und „tagwerk. landnahme. ungelenk“ (2002), in Kleinverlagen erschienen und von der ...