Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Walter Delabar
Stand: 01.03.2023
Michael Wildenhain hat seit 1983 ein umfängliches, vor allem erzählerisches Werk vorgelegt. Begonnen hat er mit Erzählungen und Gedichten, verlegte den Schwerpunkt jedoch rasch auf Romane, die seine Produktion prägen. Bereits seit den 1990er Jahren ist Wildenhain zudem als Autor von Jugendromanen und Kinderbüchern hervorgetreten, ein Werkkorpus, der etwa ein Viertel seiner publizierten Arbeiten umfasst. Daneben hat er mit dem Kriminalgenre und Science-Fiction experimentiert, sich in beiden Genres aber nicht weiterbewegt. Eine Reihe von Essays und Theaterstücken vervollständigen das Bild eines Autors, der sich – an gesellschaftlichen Umbrüchen und Friktionen interessiert – stets der engagierten Literatur verpflichtet gesehen hat. Er hat in seiner Laufbahn deshalb immer wieder Aufmerksamkeit und Kritik auf sich gezogen, auch weil er sich nicht zuletzt der kritischen Reflexion des linken und linksradikalen urbanen Milieus gewidmet hat. Stilistisch ist Wildenhain – nach expressionistisch geprägten Anfängen, die sich vor allem in der Lyrik und in der Prosa bemerkbar gemacht haben – einem komplexen, subjektiven Realismus verpflichtet; er setzt im späteren Werk einen reduzierten, nüchternen Stil ein, der die Wertung der erzählten Ereignisse und Handlungsverläufe vor allem Lesern überlässt. Dabei hat ...