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Nation: | Österreich |
von Johann Georg Lughofer
Stand: 01.12.2015
Milena Michiko Flašar gehört zu einer Generation von Literatinnen und Literaten, die schon früh Poetry-Slam-Auftritte und Lesungen absolviert haben. Nach der Veröffentlichung von Texten in regionalen Literaturzeitschriften folgten ihre ersten Buchpublikationen im Residenz Verlag. Typisch für ihr Schreiben ist ein Überschreiten literarischer Gattungsgrenzen mit einem lyrischen Sprachfluss in Prosatexten. In einer personalen Erzählhaltung stellen ihre Texte zumeist reflexive und erinnernde Gedankenströme dar. Ihre Bücher sind dabei in durchnummerierte kurze Sequenzen, Prosaminiaturen oder Episoden, unterteilt. Stets wiederkehrende Inhalte ihrer Texte sind poetologische Reflexionen, Identitätssuche und Selbstbetrachtungen der Protagonistinnen, die „konstant von ontologischen und epistemologischen Urfragen nach einer tragfähigen Identität“ handeln, „die in diversen Konfigurationen immer wieder neu ausgehandelt wird, seien es Liebesbeziehungen, familiäres Umfeld, oder das gesellschaftliche System, in dem man zu funktionieren habe“ (Joanna Drynda). Ihre Multilingualität lässt Flašar als weiteres Charakteristikum in ihre Texte auf verschiedene Weise einfließen.