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Nation: | Deutschland |
von Hermann Korte
Stand: 15.05.2013
Der 1996 erschienene Gedichtband „Gelenkiges Geschöpf“, dem Mirko Bonnés Erstling „Langrenus“ (1994) vorausging, ist das Werk eines experimentierfreudigen Autors, der sich unterschiedlichster lyrischer Verfahren bedient, nicht festgelegt auf spezifische Genres und Themenschwerpunkte. Seine Gedichte sind mit sicherer Handschrift geschrieben, wirken sehr exakt durchgearbeitet und zeigen einen hohen Grad an gestalterischer und poetologischer Professionalität. Bonné hat sich in den frühen 1990er Jahren in Hamburg bereits einen Namen gemacht, als er im Hamburger Autorenforum WERFT tätig war und dort das International Poetry Festival mitorganisierte. Der Gedichtbandtitel „Gelenkiges Geschöpf“ enthält einen verdeckten poetologischen Hinweis auf eine offene, flexibel und variabel gehaltene Schreibpraxis, die den Auftakt bildet zu einem mehrere Bände umfassenden lyrischen Werk.
Der Band, dessen künstlerische Gestaltung und Illustrierung Andreas Schwarz übernommen hat, gliedert sich in drei größere, jeweils alphabetisch nach Gedichttitelanfängen angeordnete Abschnitte, überschrieben mit „Gras“, „Gelenkbus“ und „Waran“, einer Anspielung auf die Schleichtiergattung der Warane, der Bonné ein langes Gedicht widmet, an dem seine Schreibtechnik en détail illustriert werden kann. Bonné fixiert seinen Gegenstand, spielt mit dem Motiv der Langsamkeit und Bewegungslosigkeit und beobachtet dabei nicht nur sein Objekt, sondern auch seine ...