Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Nadine Jessica Schmidt
Stand: 01.09.2022
Nora Gomringer, die Tochter des Lyrikers Eugen Gomringer, zählt zu den erfolgreichsten literarischen Stimmen der deutschsprachigen Spoken-Word- und Slam-Szene. In Gomringers Fall war der Erfolg in der Performance-Poesie-Szene – sie gestaltete 2001 bis 2006 den Poetry Slam aktiv und gewann u.a. 2005 im Team mit Mia Pittroff und Nina Sonnenberg den National Slam in Leipzig – eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg zur Lyrik-Karriere.
Charakteristisch für ihre Poesie ist der dezidiert auditiv-performative Charakter der Texte. Als ein zentraler Ausdruck der von Oralität getragenen Poetik-Struktur erweist sich vor allem der doppelte Medienkanal der einzelnen Lyrikbände. So gehört zu den meisten ihrer Gedichtbände eine mitgelieferte Audio-CD, die professionelle Vortrags-, Rezitations- und auch Gesangskunst miteinander verbindet. Überdies liegen Formen der Zusammenarbeit mit Michael Stauffer – „Kleine Menschen“ (2010), ein Hörbuch mit Spoken-Word-Texten über die Alltagsprobleme des Kleinbürgers – und mit musikalischen Bühnenpartnern vor (etwa mit Franz Tröger oder Mia Pittroff). Auch die A-cappella-Formation „Wortart Ensemble“ arbeitet mit dem Werk Gomringers und nutzt es für Vertonungen und die Gestaltung von Workshops. Zu dem Opernprojekt „Drei fliegende Minuten“ (2011), einem surrealistischen Vexierspiel, entwarf Gomringer das ...