Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Thomas Schaefer
Stand: 15.05.2013
Dass Autoren in signifikantem Maß von dem geprägt werden, was man Heimat nennt, und sich in ihren Werken schwerpunktmäßig damit auseinandersetzen, ist keine Seltenheit (man denke etwa an Andreas Maier und die Wetterau oder Arnold Stadler und den Bodensee). Es dürfte jedoch kaum einen Fall geben, in dem ‚Heimat‘ eine vergleichbar ausschließliche Rolle zukommt wie im Werk Norbert Scheuers. Von seinen ersten Veröffentlichungen an, dem Prosaband „Der Hahnenkönig“ (1993) und der Gedichtsammlung „Ein Echo von allem“ (1997), ist stets die Eifel (genauer der am Westrand der Eifel gelegene Ort Kall mit den eingemeindeten Dörfern Keldenich und Sötenich) Schauplatz der Bücher des in Prüm geborenen, nach einigen Außenstationen in die Eifel zurückgekehrten und in Keldenich lebenden Autors.
Scheuer begründet diese Fixierung damit, dass es am angemessensten sei, über Stoffe zu schreiben, mit denen man sich auskenne, und reflektiert im Rahmen seiner Vorlesungen an der Universität Duisburg-Essen über „die Frage, ob man von einem Ort aus über die ganze Welt schreibt. Vielleicht ist das sogar die einzige Möglichkeit, über die Welt zu schreiben“, und zwar „sich selbst zurücknehmend, phänomenologisch, nur Beobachtungen sprechen lassend“ (in: ...