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Nation: | Deutschland |
von Jürgen Lodemann und Axel Ruckaberle
Stand: 15.05.2018
Als 1964 Otto Jägersbergs „Westphälisches Sittenbild“ mit dem griffigen Titel „Weihrauch und Pumpernickel“ erschien, begrüßte die Kritik in dem 22-jährigen Autor ein „Naturtalent“, das „der sogenannten Moderne einen Streich spielt“, wie Helmuth de Haas in „Die Welt“ schrieb. „Nahe an Rabelais“ werde hier erzählt, „prall und saftig“ – und dies inmitten der Hausse des nouveau roman. Alfred Andersch, Herbert Eisenreich, Erich Kästner, Arno Schmidt, Martin Walser und Carl Zuckmayer, sie alle erwiesen ihre Reverenz. Wer da in Jägersbergs „barockem Erzählschwall“ noch grammatisch Unkorrektes nachweisen wollte, wurde als Beckmesser abgetan.