Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Eckhard Franke
Stand: 01.01.2010
Das publizierte Werk von Patrick Süskind ist zunächst einmal: überschaubar. Ein Monodrama („Der Kontrabaß“), ein Bestseller-Roman („Das Parfum“), eine Erzählung („Die Taube“) – mehr ist da in den achtziger Jahren nicht entstanden, wenn man einmal absieht von den Drehbüchern für die TV-Serien „Kir Royal“ und „Monaco Franze“, an denen Süskind als Co-Autor mitgearbeitet hat. Patrick Süskind, kein Schreib- und Publizitätsmaniac, bleibt ein Sonderfall des deutschen Literaturbetriebs. Seine wenigen Arbeiten, Grenzgänger zwischen E- und U-Literatur, sind in einer kalkulierten Balance gehalten zwischen literarischer Ambition und (Massen-)Unterhaltsamkeit, sie spekulieren auf literaturkritischen Bestand und – ganz deutlich – auf Erfolg beim großen Publikum. Es gibt wohl kaum noch eine deutsche Bühne, an der Süskinds „Kontrabaß“ seit der Münchner Uraufführung 1981 nicht inszeniert worden wäre. Noch in der Spielzeit 1984/85 war das Stück mit über 500 Aufführungen der meist gespielte Text im deutschsprachigen Theaterraum, ein Aufführungserfolg, der bis in die neunziger Jahre hinein kaum geringer wurde (Werkstatistiken des Deutschen Bühnenvereins). Süskinds Debütroman „Das Parfum“ (1985), ein Welterfolg, von der Crème der Literaturkritik in aufwendigen Rezensionen gefeiert, binnen Jahresfrist in über 400000 Exemplaren verkauft und in ...