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Nation: | Deutschland |
von Irmela Schneider
Paul Pörtners Werk ist umfangreich und vielseitig; er schrieb Gedichte, Romane, Erzählungen, Theaterstücke, literarische und experimentelle Hörspiele, übersetzte französische Literatur, edierte unbekannte Texte, so z.B. zum erstenmal eine Werkauswahl des expressionistischen Dichters Jakob van Hoddis, und betrieb intensive theatergeschichtliche Studien, wie seine Textsammlung „Experiment Theater“ dokumentiert. Als einer der ersten sammelte und publizierte er Texte expressionistischer Autoren, die noch weithin unbekannt waren („Literatur-Revolution 1910–1925“). Er führte Regie bei Theater und Hörspiel, und er verfaßte zahlreiche Essays für den Rundfunk, vor allem über Autoren, die zu Beginn des Jahrhunderts gewirkt haben. Es sind auf den ersten Blick zwei Grundlinien, die sein Werk prägen: die Lust, mit Sprache zu spielen, die Sprache quasi zum Protagonisten seiner Texte werden zu lassen; und die Faszination am Experiment, an der Erprobung neuer Ausdrucksformen, insbesondere auf dem Theater und im Hörspiel.
Bereits seine frühen Gedichte aus der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre „Schattensteine“ (1958) und „Sternbild, Traumbild, Lichtbild, Wortbild, Selbst-Bild“ (1958) sind zum großen Teil Sprach-Gedichte. In Pörtners Prosa aus den sechziger Jahren, in seinen beiden Romanen „Tobias Immergrün“ (1962) und „Gestern“ (1965) ...