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Nation: | Deutschland |
von Wend Kässens
Wie kurzlebig das deutsche Gegenwartsdrama in diesen Jahrzehnten ist, dafür legen die Stücke des in den 1970er Jahren von der überregionalen Theaterkritik hochgelobten Dramatikers und Hörspielautors Peter Greiner ein bitteres Zeugnis ab. Rolf Michaelis bezeichnete ihn als einen „der wenigen wirklichen Dichter des deutschen Theaters“, in Autorenporträts und Kritiken wurde man nicht müde, den Theatern Greiners Stücke ans Herz zu legen – und selbst der Mülheimer Dramatikerpreis für das Stück „Kiez“ im Jahre 1981, die Einladung von Walter Bockmayers Kölner Inszenierung zum Berliner Theatertreffen im selben Jahr und die sich anschließende Verfilmung des Stoffes nach einem Drehbuch von Hans Eppendorfer vermochten nicht, dem seit 1970 schreibenden Autor zu einer größeren Popularität zu verhelfen, ihn als Dramatiker durchzusetzen.
Ab Mitte der 1980er Jahre ist es ganz still geworden um Peter Greiner, zumal er aufgehört hat, das Theater mit seinen widerborstigen Texten zu konfrontieren. Neue Namen, neue ästhetische Formen bestimmten das Gegenwartsdrama, ohne dass die sperrigen dramatischen Vorlagen Greiners schon ausgeschöpft waren. Von den Medien zum ewigen Geheimtipp gestempelt, von den großen Theatern durch nicht eingelöste Uraufführungsoptionen mehr blockiert als gespielt, ...