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Nation: | Deutschland |
von Andrea Jäger (E) und Herbert Haffner (B)
Stand: 01.08.2007
Rückblickend auf sein erstes, 1953 entstandenes Theaterstück „Das Volksbuch vom Herzog Ernst“ zog Peter Hacks Anfang der siebziger Jahre folgende Zwischenbilanz: Bei aller Selbstkritik an der Machart seines Erstlingswerks „erkannte ich das Thema, von dem ich mit zunehmender Deutlichkeit absehe, daß es mein eingeborenes ist: den Widerspruch zwischen dem, was ist, und dem, was nicht ist“. Für den Betrachter freilich stellt sich Hacksʼ dramatisches Werk zunächst weniger einheitlich und kontinuierlich dar. Begonnen hat Hacks noch in der Bundesrepublik mit Historienstücken, die ans brechtsche Theater anknüpften; diesen folgten in der DDR die beiden Zeitstücke „Die Sorgen und die Macht“ (1959, UA 1960) und „Moritz Tassow“ (1961, UA 1965), mit denen Hacks seine Interpretation des „Bitterfelder Wegs“ vorlegte und der kulturpolitischen Aufforderung nachkam, die Schriftsteller sollten sich den konkreten, auch ökonomischen Problemen der ‚Arbeiterklasse‘ zuwenden und ihren Beitrag zum Aufbau des Sozialismus leisten. Schon während dieser kurzen Phase sozialistisch-realistischen Schreibens dachte Hacks über ein bevorstehendes neues literarisches Zeitalter nach: die „sozialistische Klassik“, die er mit seinen Klassiker-Bearbeitungen und Mythenadaptionen zu realisieren beabsichtigte. Folgt man Hacksʼ Selbstdeutungen, die er ...