Geburtstag: | |
Nation: | Österreich |
von Christoph Parry, Peter Pütz und Nicolai Riedel
Stand: 15.02.2016
Das Werk Peter Handkes, das sich über die Jahrzehnte in seiner äußeren Gestalt mehrfach stark gewandelt hat, weist im Kern eine überraschende Beständigkeit in der Grundeinstellung und in seinen Zielen auf. Es ist von Erfahrungen und Überlegungen geprägt, die bereits der junge Autor 1966, im Jahr der Veröffentlichung seines ersten Romans, „Die Hornissen“, prägnant artikuliert hat. Es handelt sich um eine epistemologische Grundproblematik, bei der es um die Position des Subjekts im Schreib- und Leseprozess geht. Im Aufsatz „Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms“ schreibt Handke: „(…) ich habe nur ein Thema: Über mich selbst klar, klarer zu werden (…).“ In immer wieder neuen Ansätzen hat Handke in Gedichten, Theaterstücken, Romanen und Filmen versucht, sich diese Klarheit zu verschaffen. Mit seiner Subjektbezogenheit, die sich im Frühwerk oft eher indirekt und allgemein, als verschieden geartetes Experimentieren mit den Möglichkeiten der Wahrnehmung und des Ausdrucks zeigt, später aber immer deutlichere bekenntnishafte Züge aufweist, versucht Handkes Schreiben Prozesse der Einordnung des Subjekts in die Welt und Gesellschaft nicht allein aus Narzissmus, sondern in ihrer allgemeinen Repräsentativität für allgemeine Erfahrungen nachzuvollziehen. Auf dieser ...