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Nation: | Deutschland |
von Peter Bekes
Stand: 01.10.2008
„Habe viele Schlachten, aber nie meine Identität verloren. Wußte vermutlich auch nie so recht, was das eigentlich ist.“ Diese autobiografische Notiz Peter Rühmkorfs aus seinem Erinnerungsbuch „Die Jahre die ihr kennt“ (1972) bezeichnet rückblickend den produktiven Widerspruch seiner Person, der zugleich den entscheidenden Impuls seines literarischen Schaffens darstellt. In den vielen, nicht immer siegreichen Auseinandersetzungen mit dem politischen „Restauratorium“, mit den sozialen Problemen und Konflikten seiner Zeit, im Kampf gegen ideologische Verhärtungen und Verkrustungen, gegen reaktionäre Dunkelmänner und Institutionen hat er sein Selbstverständnis und seine Identität als engagierter Schriftsteller nie preisgegeben. Er ist sich aber auch stets bewusst gewesen, diese immer wieder aufs neue in seinem literarischen Werk, zumal in seiner Lyrik erarbeiten zu müssen. Poesie zu verfassen hieß für ihn, sich je selbst neu zu erfassen und sich – angesichts zunehmender sozialer Anfechtungen und Irritationen – immer wieder durch Sprache in Fassung zu bringen.
Das literarische Werk dieses bedeutenden Nachkriegs- und Gegenwartsautors umfasst Gedichte, Essays, Märchen, Theaterstücke und autobiografische Fragmente. Es entzieht sich herkömmlichen poetologischen Kategorisierungen. So fällt es schwer, Rühmkorf einer bestimmten Literaturszene zuzuordnen. „Ihn zu ...