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Nation: | Schweiz |
von Dieter Altmeyer
Stand: 01.06.2009
„Dein Lebensweg ist lebenslänglich der Weg zwischen Arbeitsplatz und Wohnung, die Fluchtlinie, wo die Ratten an der Zeit nagen und die Hoffnung wegfressen, bis nur noch dein Skelett übrigbleibt.“ Diese Zeilen aus seiner frühen Textsammlung „Triumph ist eine Marke“ enthalten im Kern das Motiv für das Schreiben des Schweizer Schriftstellers René Regenass und benennen die beiden Leitthemen, die er in seinen Publikationen literarisch bearbeitet: der Mensch auf der „Flucht“ und der Mensch in der „Zeit“.
In fast allen seinen Romanen, Erzählungen, Gedichten, Theaterstücken, Hörspielen, Essays und Glossen, die Regenass seit 1969 publizierte, finden sich diese Grundthemen problematisiert: Flucht als instinktiver Abwehrmechanismus im Angesicht drohender Gefahren; Flucht als der archaische, nomadenhafte Trieb im Menschen, weiterzuziehen in andere, bessere Gefilde; Flucht als Sehnsucht und Möglichkeit, eine bestehende Situation oder auch sich selber zu verändern; Flucht als Antrieb, einen Schlussstrich zu ziehen und einen Neubeginn zu wagen; Flucht als räumliche Entfernung und als geografischer Sprung und, im Gegensatz dazu, als Emigration nach Innen und als Rückzug in sich selbst, in den Kopf oder in die Seele; Flucht als selbst gewählte, auf einem persönlichen Entschluss ...